Wie im letzten Bericht zu lesen war, haben wir nun unser zukünftiges Expeditionsfahrzeug.
Dieses Wochenende wurde es nochmal spannend, denn Esther und ich hatten uns das Fahrzeug zwar schon vor unserem Zuschlag anschauen können, jedoch wusste ich nicht mal ob das Auto anspringt, beschweige denn ob und wie es fährt. Immerhin hatten wir für die Überführung nach Darmstadt gut 400km vor uns. Da das Fahrzeug ein zulässiges Gesamtgewicht von 12to hat, darf ich den LKW leider auch nicht selbst fahren. Später wird er auf 7,5to abgelastet, d.h. dass er nur noch 7,5to wiegen darf – sobald der ganze hintere Aufbau abmontiert ist müsste das Auto unter 7,5to wiegen. Dann darf ich endlich auch selbst fahren. Vorerst durfte mein Arbeitskollege Sascha in den Genuß kommen eine Feuerwehr zu fahren.
Zusammen sind wir letzten Freitag zu meiner Freundin nach Todtnauberg gefahren, haben dort übernachtet und am Samstag morgen brachen wir Richtung Schweiz auf , leider ohne Esther, da Sie arbeiten musste – im Gepäck zwei Kurzzeitkennzeichen und ein flaues Gefühl ob alles sauber über die Bühne geht. In Gretzenbach, CH angekommen machten wir uns noch mal genauer mit dem Fahrzeug vertraut und stellten fest, dass der LKW auch als Fahrschulauto Verwendung fand: Auf unserer Reise kann der Beifahrer also auch Schalten und Bremsen. 🙂
Im Vorfeld hatte ich mir einige Gedanken über Autobahnmaut, Gültigkeit von Kurzzeitkennzeichen in der Schweiz, das notwendige Abmontieren der Rundumleuchten, notwendigkeit einer Tachoscheibe, dem Zoll usw. gemacht. Aber der Verkäufer, Herr Hess von ACT-Special-Car gab uns noch ein paar beruhigende Antworten auf unsere vielen Bedenken und letztlich knoteten wir die KFZ-Kennzeichen mit Kabelbinder fest, bezahlten den Wagen und starteten den Motor.
Wie ein alter Drache spuckte der Magirus ein paar Rauchwolken und die ersten Meter quälten sich der Wagen und Sascha gleichermaßen über ein paar schweizer Hügel. Sascha musste sich erstmal in die Eigenarten des 31 Jahre alten LKW reinfummeln. Als wir am Grenzübergang Rheinfelden ankamen, war der Motor ziemlich freigeblasen. Allerdings gibt es dort Samstags keine Zollabfertigung. Freundlicherweise wurden wir dennoch unsere fälligen Mehrwertsteuer los. Ich musste noch mal zu Fuß in die Schweiz um mir einen Stempel zu holen, aber nach ca. 1h durften wir schließlich passieren. Autobahnmaut mussten wir auch in Deutschland nicht zahlen – Feuerwehren sind davon befreit. Außerdem ist die Maut ohnehin erst über 12to Gesamtgewicht fällig. Auf der Autobahn testeten wir auch mal kurz was der Hobel maximal hergibt: 95km/h laut GPS. Ein guter Wert. Zumal hier mit Sicherheit der Drehzahlbegrenzer den Riegel vorschob und wir noch 2 Tonnen Löschpulver durch die Gegend schaukeln (daher auch der Titel "Schnee"). Später werden größere Reifen aufgezogen, dann sind schätzungsweise noch mal 10km/h mehr drin. Die weitere Fahrt verlief absolut problemlos. Um kurz vor Acht kamen wir in Schaafheim an und konnten das Hallentor hinter dem Magirus herunterlassen. Gute Nacht kleiner Maggie – das hast Du heute gut gemacht!
Am Sonntag bin ich dann noch mal zur Halle gefahren und hab mich mit ein paar Details beschäftigt. Die Standheizung springt nicht an und ich muss mir neue Türschlösser besorgen, da die Schlüssel fehlen. Ansonsten merkt man, dass das Fahrzeug bis Mitte 2006 im Einsatz war und sehr gut gepflegt wurde. Kommendes Wochenende werden Markus und ich den Aufbau lösen. Was mit dem dann passiert erzähle ich beim nächsten Mal! 😉
Herzlichen Dank an Sascha für die Monsterüberfahrt und an Herrn Hess von ACT-Specialcar für die professionelle Abwicklung des Geschäfts und dem tollen Wagen natürlich!