Strom


Details zur StromversorgungStrom

5 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 850Wp sind die einzige Energiequelle für unsere Bordbatterien im Wohnaufbau. Ein spannendes Wagnis, primär auf Sonnenenergie zu setzen.
Verschiedene Spannungswandler von Steca liefern 12V, 24V und wie zu Hause 230V.

Während der ersten Planungen hatten wir noch keine Idee woher wir auch bei längeren Standzeiten genügend Energie für unseren Wohnaufbau bekommen sollten.
Ideal erschien uns die Versorgung mit Solarstrom. Einen Generator laufen zu lassen, wäre für uns ein undenkbarer Fall – was uns später auf der Reise auch bestätigt wurde: Wir stehen oft an Stellen an denen wir nicht unbedingt noch mehr Aufmerksamkeit erregen wollen als nötig und teilweise wäre es sogar für andere Leute störend gewesen. Davon unabhängig hätte uns der Krach wahrscheinlich am meisten gestört. Haben wir schon während der Fahrt ein tosendes Ungeheuer, wollen wir wenigstens im Stand unsere Ruhe.

Um eine alleinige Energieversorgung per Solarzellen sicher zu stellen, benötigt es allerdings eine beachtliche Modul-Leistung. Im Sommer mag es auch mit weniger Leistung funktionieren, doch dummerweise ist der Winter und Tage mit weniger Sonnenschein, unmittelbar mit einem erhöhten Strombedarf verbunden: Beleuchtung und Heizung werden intensiver verwendet als im Sommer.
Glücklicherweise fand ich einen Sponsor der uns fünf Aleo Module mit je 170Wp zur Verfügung stellte. Durch die Unterstützung der Sunday Solar GmbH haben wir damit 850Wp Gesamtleistung, mit einer Fläche von 6,4qm auf dem Dach verbaut. Einziger Nachteil: Grillen auf dem Kofferdach gehört damit der Vergangenheit an. Schade eigentlich.
Dafür verzichten wir sogar auf eine zusätzliche Ladung per Lichtmaschine während der Fahrt.

Die Solarmodule haben je eine Grundfläche von 1600x800mm und sind auf drei durchgängigen, 50mm hohen Aluminium-Schienen verschraubt. Um Kältebrücken zu vermeiden, wurden die Schienen auf dem Kofferdach nicht verschraubt, sondern mit SikaFlex 552 verklebt.
Durch die Schienenmontage sind die Module sehr gut hinterlüftet, insbesondere während der Fahrt. Dies ist deshalb wichtig, da sich die Leistung durch ein Aufheizen der Module sehr reduziert. So hatten wir in den kühleren Hochebenen Tibets oft weit stärkere Ladeströme als beispielsweise in der Wüste.

lkw_wueste2.jpg Hinweis zur Montage der Module:
Ein Solarmodul dieser Leistungsklasse wiegt stolze 16kg und hat eine beachtliche Fläche. Auch bei starken Windverhältnissen muss sichergestellt sein, dass sich die Module nicht verselbstständigen.
Dabei ist zu beachten, dass schon während einer Fahrt bei Windstille mit einer Fahrtgeschwindigkeit von 75km/h auf dem LKW-Dach Windgeschwindigkeiten der Stärke 9 herrschen, das ist Sturm. Kommt noch eine "frische Briese" von 20km/h dazu, pfeift der Wind mit Windstärke 11 übers Dach, das entspricht orkanartigem Sturm!
Es wurde noch nie vorher getestet, ob eine Verklebung bei solchen Anforderungen ausreichend ist. Unsere erste Montage hielt nicht nur wenige Wochen, da wir die Verarbeitungshinweise des Klebstoffherstellers nicht so ernst nahmen. Zum Glück entdeckten wir dies rechtzeitig bei einer Kontrolle! Bei der Verwendung von Hochleistungs-Klebstoffen wie Sikaflex 552 deshalb unbedingt die Hinweise zur Vorbehandlung (Sika Cleaner 205 und Sika Primer 210) beachten um eine bestmögliche Verbindung herstellen zu können. Unsere zweite, korrekte Verklebung hält nun seit Monaten – inkl. Fahrten in der Wüste mit Sandstürmen.
Im Zweifelsfall empfehlen wir die Schienen zusätzlich mit dem Fahrzeugdach zu verschrauben!