30.07.2009
Bishkek, Issyk-Kul, Song-Kul, China-Route
Tash Rabat, Alte Karawanserei, 40km vor Torugart-Pass, Kirgistan, Kilometer 13.263
Eine Zusammenfassung unserer Erlebnisse in Kirgistan. Für uns ist es Balsam für die Seele. Endlich erleben wir Natur und Landschaften wie wir es uns wünschten und die Zeit vergeht im Sauseschritt. In Bishkek treffen wir neue und alte Bekannte und treffen Vorbereitungen für die weitere Reise nach China.
30.07.2009 – Tash Rabat, Alte Karawanserei, 40km vor Torugart-Pass, Kirgistan, Kilometer 13.263
Ich komme exakt einmal in die Luft, im Paradies für Gleitschirmflieger – denn Kirgistan bietet mit seinen unzähligen Bergwiesen wahrhaftig ideale Möglichkeiten zum Fliegen.
Doch wir haben zunächst ein wenig Pech mit dem Wetter. So verbringen ein paar Tage im kuscheligen LKW und danach setzen wir unsere Fahrt bereits fort, denn unser Visa muss noch in Bishkek verlängert werden.
Dort treffen wir erneut Lisa und Johannes, sowie Annette und Sebastian best usa online casino, jeweils mit einem Mercedes Bus in der Welt unterwegs. Unsere Visa-Verlängerung dauert 10 Tage. Zu Lange um darauf zu warten, also versüßen wir uns die Zeit am schönen Issyk-Kul See. Dem zweitgrößten Gebirgssee der Erde (ein mal Umrunden: 430km).
Auf dem Weg dorthin treffen wir ein Schweizer Pärchen mit Kind und Hund, die in einem umgebauten Militärfahrzeug (Bucher) unterwegs sind. Wir entscheiden uns eine Zeit lang mir ihnen gemeinsam zu fahren – sie sind erfahrene Overlander und wir wollen lernen, wie man schöne Stellplätze für die Nacht findet, außerdem ist ein wenig Reisegesellschaft eine schöne Abwechslung. Doch wir sind nur drei Tage gemeinsam unterwegs, danach trennen sich unsere Wege bereits. Denn als wir südlich vom Issyk-Kul gemeinsam auf eine Hochebene in 3.500m fahren, verwandelt sich die Straße in eine Schlamm- und Geröllpiste. Dort drehen wir um, da wir noch eine kleine Trekking-Tour vorhaben.
Auf dem Rückweg gabeln wir zwei ziemlich mitgenommene Briten auf, die auf eigene Faust „mal Trekken“ wollten. Mit völlig ungeeigneter Ausrüstung (eigentlich gar keine) und ohne Karte überquerten sie wahrscheinlich eine 4.000er Bergkette. In der Nacht froren sie sich den Hintern ab und konnten deshalb nicht schlafen. Wir peppeln sie mit Bananen auf und bringen sie runter an die Küstenstraße, wo sie in den nächsten Bus steigen. Sie freuen sich auf eine heiße Dusche.
Dann gehen wir selbst auf eine Trekking-Tour – allerdings wesentlich besser ausgestattet. Aber auch wir kommen nicht weit: Von 2.200m schaffen wir es auf knapp 3.000m. Dort übernachten wir und steigen am nächsten Tag ab. Wir sind nicht ausreichend trainiert um die gedachte Route mit Pässen von über 4.000m zu gehen. Zudem erwischt uns ein Gewitter und Dauerregen.
Als wir unsere Visa-Verlängerung abholen, treffen wir einen weiteren Deutschen Reisenden, den wir bereits aus seinem ungewöhnlichen Reiseblog kennen: Jürgen. Wir verbringen mit ihm und seiner Freundin einige Tage in Bishkek. Nicht zuletzt auch, weil wir ein wenig die westliche Zivilistation der 90er genießen. Denn so kommen wir uns hier vor.
Außerdem bahnt sich eine Überraschung bezüglich unserer weiteren Reise an. Lisa und Johannes erzählt uns von einem Österreicher, der mit seinem VW-Bus ebenfalls durch China reisen wird. Im Gegensatz zu uns hat er allerdings seine Tour bereits im Voraus organisiert. Wir bekommen kalte Füße. Wenn unsere Einreise auf gut Glück nach China nicht klappt, wäre unsere Reise zu Ende und müssten uns eine Route für den Rückweg überlegen. Wir nehmen Kontakt mit Leons Reiseagentur auf. Diese ermöglicht uns tatsächlich eine kurzfristiges „Aufspringen“ auf die bereits von der chinesischen Zentralregierung genehmigte Tour. Zwar greifen wir richtig tief in die Tasche, denn Selbstfahrer in China zu sein ist eher ein Sache für gutbetuchte Traveler, doch dafür wissen wir: Die Reise geht weiter!
Als kleine Entschädigung für die Mehrkosten führt uns die Route durch China nicht nach Pakistan, wo gerade schwere Kämpfe am Karakorum-Highway mit den Taliban ausgetragen werden, sondern durch Tibet. Eine Strecke, die wir uns nicht erträumt haben.
Auf dem Weg zur Grenze machen wir einen kleinen Abstecher zum Son-Köl. Ein Bergsee wunderschön gelegen auf 3.000m Höhe im dünner, aber frischer Luft. Dort lernen wir eine Nomaden-Familie kennen und helfen beim Aufbau einer weiteren Jura.
Meine Erwartung hier zum Gleitschirmfliegen zu kommen, wird erneut enttäuscht. Das Wetter spielt wieder nicht mit und wir können nicht auf schöner Wetter warten, denn wir haben einen festen Termin für unsere Einreise nach China am Torugart-Pass.
Wir haben uns mit Leon an der alten Karawanserei Tash Rabat verabredet, etwa 70km vor der Grenze. Dort sehen wir auch Günter zum ersten mal. Er begleitet Leon für die Strecke bis Nepal.
Doch bis wir in Nepal sind, haben wir noch ein gutes Stück Strecke vor uns – und die hat es in sich!
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