Alpentour – Südtirol & Dolomiten

Sella

Der LKW ist endlich startklar für unsere erste Probetour! Für 10 Tage geht es in die Dolomiten und nach Südtirol.

Wir wollen Erfahrungen Sammeln. Unsere Route ist gespickt mit einer vielzahl von Pässen, die es zu bezwingen gilt. Der Wohnkoffer ist provisorisch ausgebaut. Raumaufteilung und Technik sollen ebenfalls erprobt werden. Verbesserungen werden in den Endausbau einfließen – dazu wird nach den Probetouren alles wieder herausgerissen.

Doch nun geht es erst mal auf die Strasse. Viel Spass beim lesen!

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Mittwoch, 18.07.2007

Die letzte Nacht mussten wir auf der Strasse schlafen. Im LKW. Unser Schlafzimmer ist quasi auf die Strasse gewandert, denn Lattenrost und Matratze befinden sind seit gestern im LKW. Immerhin nächtigen wir damit genauso komfortabel wie zu Hause.
Es ist bereits 16:00 Uhr bis alles eingeladen und abreise fertig ist. Endlich, jetzt geht’s los! Mit einer Verspätung von vier Tagen befinden wir uns nun auf der A5 Richtung Süden. Auf der Autobahn verflogt mich der Stress der letzten Tage. Wir sind mit dem Testausbau des Wohnkoffers nicht soweit gekommen, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich realisiere noch nicht, dass wir losgefahren sind. In meinem Kopf drehen sich lauter Dinge – Dinge, die wir nicht fertig bekommen haben. Aber das ist jetzt egal. Wir haben gut 6h Autobahn vor uns. Genug Zeit um langsam anzukommen. Irgenwie eine unpassende Redensart, wir sind ja gerade erst losgefahren.

Eigentlich wollten wir schon lange in den Alpen sein. Munter Pässe rauf und runter brummen. Ich kann froh sein, dass Esther eine Engelsgeduld hat. Eine zickende Freundin, die ständig fragt wann es endlich losgeht und mir dabei zuschaut, wie ich ölverschmiert unterm LKW herumkrieche? Nein, das würde nicht passen für diese Art von Reisen. Um ehrlich zu sein wissen wir aber beide nicht, was es heißt mit einem LKWDie ersten Berge zu reisen. Obendrein noch einer, der mit Baujahr 1975 nur ein Jahr jünger ist als ich. Zudem gehöre ich nicht zu den Kampfschraubern, die sich nahezu freuen, wenn irgendwas am Vehicle den Geist aufgibt. Im Gegenteil. Mir wäre es recht, wenn diese Reise ohne große Pannen abläuft. Wir haben nicht mal ein Reserverad dabei. Die Reifen sind 20 Jahre alt. Mut zur Lücke, Dummheit oder Leichtsinn. Richtig wohl ist mir dabei nicht. Die ersten Berge

Doch der Motor schnurrt sein Liedchen. Nun ja, es ist wohl eher das Trommeln einer Polka. Nach wenigen Kilometern und verzweifelten Versuchen sich bei bei wahnsinnigen 80km/h zu unterhalten, stecken nun bunte Stöpsel in unseren Ohren. Nicht umsonst heißt es, der Magirus sei lärmgekühlt. Interessanterweise können wir uns nun besser verstehen, scheinbar werden die Frequenzen des Getöses stärker gedämmt als unsere Sprache.

Mit einem phantastischen Schnitt von 75km/h erreichen wir kurz vor Mitternacht Wolfratshausen am Starnberger See. Wir übernachten im Industriegebiet vor der Halle von Hans, einer Internetbekanntschaft aus dem Allrad-LKW-Forum.